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DDR-Spielzeug
| Toller "Mentor" - Baukasten "Wir bauen auf!" mit Buchenholzelementen, der sich ganz offensichtlich an der Nachkriegs-Bebauung der Stalin-Allee (heute Karl-Marx-Allee) in Berlin orientiert. Hersteller: Hugo Fritzsche KG, Crimderode (1953) |
Mit dem Bau der "Arbeiterpaläste" an der Stalinallee sollte zu Anfang der 50er Jahre zum einen dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden, zum anderen wollte man die Leistungsfähigkeit des sozialistischen Systems demonstrieren. So war DAS Vorzeigeprojekt der DDR auch Mittelpunkt einer zeitgenössischen "Wahl"-Werbung... | Ein umfassender Aufsatz zum Thema "DDR-Baukästen" und ihren Bezug zur sozialistischen Realität ist im Sammlermagazin TRÖDLER (Heft 4/2010) nachzulesen. |
| "Häuser der Stalinallee - Entwicklungsarbeit des Instituts für angewandte Kunst, Brockhage - 1953" |
| "Für Frieden, Einheit und ein glückliches Leben unseres Volkes", "Nationales Aufbauprogramm 1952", "Jede Aufbaustunde - eine patriotische Tat" |
| | | Der ungeheuer große Stellenwert des Prestigeobjekts "Stalinallee" wird unter anderem dokumentiert durch seine Allgegenwärtigkeit in den zeitgenössischen DDR-Printmedien. | | |
| "Ganzsache": "Berlin - Hauptstadt der DDR - Blick vom Strausberger Platz zur Karl-Marx-Allee" |
| Und selbst das Berliner Original, der "Eckensteher Nante" findet: "Mensch, Berlin, wie haste dir vaendert". |
| Dass man in der DDR schon recht bald von der Erkenntnis eingeholt wurde, dass es nicht möglich war, für jeden Arbeiter einen "Palast" zu bauen, dokumentiert das Brettspiel "Wer baut unser Haus?". Wird das Haus in der Version aus dem Jahr 1952 augenscheinlich noch für eine Privatfamilie gebaut, ist von dieser drei Jahre später nichts mehr zu entdecken. 1955 steht das ansonsten weitestgehend identische Spiel im Zeichen eines gemeinnützigen Zwecks und wird in "Wer baut unser Kinderheim?" umbenannt... |
| Auch auf dem hübsch illustrierten Spielbrett sind die ursprünglichen Bewohner / Besucher verschwunden... |
Aus einem Bastelbuch von 1959: "Liebe Kinder! Unsere Republik gleicht einem einzigen Bauplatz. In allen Städten und Dörfern wachsen neue Bauten aus dem Erdboden.Gewiß habt ihr schon zugesehen, wie ein Bagger mit seinem Greifer die Baugrube aushebt, wie mit einem Turmdrehkran große Blöcke zu einem Wohnhaus zusammengestellt werden (...) Überall ist ein Leben und Treiben, daß es euch in den Fingern kribbelt, selbst mitzubauen. Weil aber die Mitarbeit im Großen noch zu schwer ist, sollt ihr es einmal im Kleinen versuchen. Unser Buch gibt euch Beispiele, wie ihr aus Wellpappe und dünnen Holzstäben (Wurstspeile) viele Häuser und Fahrzeuge bauen könnt.
| | | DDR-Spielzeug im Wandel der Zeit: Spielzeugseiten aus alten DDR-Versandhauskatalogen: Versandhaus Leipzig 1957 | | und 1970 |
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