Ausstellung Spielzeug-Kaufläden
Spielzeugkaufläden der Wirtschaftswunderzeit standen im Mittelpunkt einer Ausstellung des Grafschafter Museum im niederrheinischen Moers, deren Zeitreise in die jüngere deutsche Vergangenheit in den Mangeljahren der Nachkriegszeit begann. So prägen nach 1945 Ersatzprodukte wie Getreide-Kaffee nicht nur den „realen“ Konsum-Alltag, sondern sind in spielgerecht verkleinerter Form auch in den damaligen Kinderkaufläden zu finden. Bald schon erreichen viele Waren aber „Friedensqualität“ und für den Vater des Wirtschaftswunders Ludwig Erhard ist der Umstand, dass „Persil wieder da“ ist, gar ein Beleg, dass nun endgültig Frieden eingekehrt ist. Es folgt ein wahrer Siegeszug der Markenprodukte, die natürlich en miniature ebenfalls Einzug in die Spielwelt halten und somit ein frühes Beispiel für product-placement im Kinderzimmer darstellen. Mit wachsenden Einkommen belassen es dann viele Bundesbürger jedoch nicht mehr nur bei „ein bisschen“ mehr. Die Fresswelle rollt und wer im Zuge dieser „Völlerei“ Verdauungsprobleme bekommt, greift auf Abführmittel zurück, die – kaum zu glauben, aber wahr – als Puffreisgefüllte „Spielpackung“ ebenfalls in Kinderhand gelangten!
Doch nicht nur die Vielfalt der seinerzeitigen Warenwelt oder Modernisierungen des Verpackungsdesigns, sondern auch die Entwicklung vom Tante-Emma-Laden hin zum Supermarkt lässt sich im Miniaturformat nachvollziehen.
| | |
Originalgetreu im großen Maßstab nachgebaute Kaufläden waren in Moers echte Hingucker, erwiesen sich als regelrechte Magneten für Kinder jeden Alters und wurden mit viel Spaß "bespielt". | | |
| | |
Freuen sich über eine in jeder Hinsicht gelungene Ausstellung: Sammler Jörg Bohn und Museumsleiterin Diana Finkele
| | Plakat zur Moerser Ausstellung |
| | |
Bis in die Jetzt-Zeit gehen die Exponate. Reizvoller Vergleich mit nebenstehendem Spiel-Supermarkt und Blickfang für Kinder: Ein Playmobil-Laden | | |
HOME ZURÜCK zum Wirtschaftswundermuseum