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Kinder-Kaufläden / Spielzeug-Kaufmannsläden der 50er und 60er Jahre


 

   

Ludwig Erhard: Wohlstand für Alle

   Dieses reich gefüllten "Kaufhaus" spiegelt anschaulich den Wohlstand in der so genannten Wirtschaftswunderzeit wider. Maße: 58 x 30 x 31cm                      (K50/1/1)

 


 

Planwirtschaft und Wirtschaftswunder

„Wohlstand für alle“ lautet der Titel eines Buches des westdeutschen Finanzministers Ludwig Erhard aus dem Jahr 1957 und in der Tat geht es einem großen Teil der Bundesbürger im Verlauf der 1950er Jahre stetig besser. Die Wirtschaft hat sich von den Folgen des Zweiten Weltkriegs schneller erholt als erwartet, die Löhne sind gestiegen und die Geschäfte bieten, was das Käuferherz begehrt – schon damals war von einem "Wirtschaftswunder" die Rede.

Obwohl es immer wieder Engpässe gibt, hat sich auch in der DDR die Versorgungslage entspannt. Im Vergleich zur Bundesrepublik jedoch bleibt das Angebot überschaubar, da der Schwerpunkt auf staatlich subventionierte Grundnahrungsmittel wie Brot, Butter und Milch gelegt wird. Darüber hinaus gibt es unter der Ladentheke verkaufte "Bückware" und wenn wirklich einmal besondere, viel begehrte Konsumgüter angeboten werden, bedeutet dies für die Kaufinteressierten meist Schlangestehen. „Es gibt alles, nur nicht immer, nicht überall und schon gar nicht, wenn es gerade gebraucht wird“ heißt es in der Bevölkerung. Und während beim Einkauf in Deutschland-West die Standardfrage der Verkäufer in der Regel: „Darf’s ein bisschen mehr sein?“ lautete, war in Deutschland-Ost nicht selten ein „Ham’ wa nich!“ zu hören.

Die Kinderkaufläden dieser Zeit dokumentieren mit ihrer bunten Vielfalt von Miniaturschachteln anschaulich das überreiche Angebot an Marken- und Luxusartikeln im Westen, während die Ost-Sortimente vorwiegend den Versorgungs-Grundbedarf beinhalten. Da die Produktion der Waren planwirtschaftlich gesteuert wurde und DDR-Hersteller nicht miteinander konkurrieren mussten, wurde zudem das Design der Verpackungen vernachlässigt – zumindest für den Bedarf in Inland. Beim Besuch der Leipziger Messe war dann so mancher Bürger erstaunt, welche ansehnlichen Leistungen die heimische Industrie für den gewinnträchtigen Export auf die Beine stellte.


 

"KOMMEN SEHEN KAUFEN - KONSUM", DDR, Bastelarbeit mit originaler Bestückung. Im Gegensatz zur staatlich geführten HO (Handelsorganisation) gehörte der Konsum den Mitgliedern der unter dieser Marke vereinten Konsumgenossenschaften. Im DDR-Alltag entwickelte sich "Konsum" im Laufe der Zeit zu einem gebräuchlichen Synonym für Lebensmittelgeschäfte. Maße: 51 x 22 x 24cm (K50/1/2)  

 


Ansichtskarte / Bildkarte "Konsum"

 


Ein prägendes Stilmerkmal der 1950er Jahre war die asymmetrische Nierenform (zu entdecken beispielsweise beim legendären "Nierentisch"), die sich mehrfach auch bei diesem Kaufmannsladen der Holz- und Spielwarenfabrik Robert Schneider aus Niederneuschönberg im Erzgebirge (RSN) wiederfindet. Maße 51 x 23 x 25 cm                    (K50/1/3)

 


 

Kaufmannsladen, VEB Seiffen, Maße: 71 x 37 x 31cm                          (K50/1/4)

 


 

Kaufladen um 1958, original bestückt, Maße: 60 x 26 x 24cm       (K50/1/5)

 


 

Ein Kaufladen aus den 1960er Jahren mit allein 24 verschiedenen Miniaturschachteln von Produkten der Firma Dr. Oetker, der die große Vielfalt des bundesdeutschen Warenangebotes widerspiegelt. Maße: 72 x 28 x 22cm                     (K50/1/5)

 

 

 


 

Kiosk der Firma Moritz Gottschalk, 60er Jahre, Maße 48 x 27 x 28 cm                           (K50/1/6)

 

Beleg für die regen Exportaktivitäten der DDR: Der darüber zu sehende Kiosk ("Moderner Verkaufskiosk aus Holz...DM 19,75") in einem bundesrepublikanischen Spielzeugprospekt aus dem Jahr 1962 zwischen Produkten der Westfirmen Geobra und Kibri.

 


 

Kaufladen der Firma Kindler & Briel (Kibri) aus Böblingen mit originaler Bestückung, den seine ursprüngliche Besitzerin ca. 1965 geschenkt bekam. Sie legte viel Wert auf eine systematische Einordnung der Waren und befüllte die kleinen Kisten zur Erntezeit mit Kirschen. Die Waagschale fehlt, da ihre Schwester durch das stetige Niederdrücken des Waagentellers das Geräusch einer Schreibmaschine zu imitieren versuchte und die Schale derart irgendwann zu Bruch ging. Eine angekokelte Dixan-Packung zeugt von der "Experimentierfreudigkeit" der Schwestern...Maße: 67 x 30 x 29cm                                   (K50/1/7)

 

 


 

Hersteller: Gebrüder Mathieu, "Werkstätten für Holz- und Plastikspielwaren", Frankenthal/Pfalz, um 1965, mit Langnese-Tiefkühltruhe, Maße: 62 x 28 x 29 cm                                                (K50/1/8)

 

 

 


 

Hersteller: Gebrüder Mathieu, "Werkstätten für Holz- und Plastikspielwaren", Frankenthal/Pfalz. Maße Kaufladen: 52 x 23 x 21cm, Vitrine: 21 x 7 x 17cm                  (K50/1/9)

 

 

 


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